Kreatives Denken

Kreatives Denken wird oft für eine seltene und angeborene Fähigkeit gehalten, die nur gewisse Menschen besitzen. Im Gegensatz dazu gibt es aber eine Fülle von gut erforschten und dokumentierten Artikeln und Büchern, die sich der Meinung anschließen, dass kreatives Denken eine "Fertigkeit" ist, die sowohl gelehrt als auch erlernt werden kann.

Die Projektpartner sind auch der Meinung, dass die meisten Menschen (wenn nicht sogar alle) in ihrer Problemlösefähigkeit* kreativer werden können - wenn sie den Grundsätzen innerhalb einer strukturierten Methode folgen.

Eine Reihe von bedeutenden Forschern haben Arbeiten im Bereich des kreativen Denkens veröffentlicht, der vielleicht angesehenste Autor ist Edward De Bono. Er hat 1970 das wichtige Buch "Laterales Denken. Ein Kursus zur Erschließung Ihrer Kreativitätsreserven" verfasst und darüber hinaus über 60 weitere Bücher zu diesem Themenkreis veröffentlicht. Das Projektteam verwendet auch den Begriff "Laterales Denken" synonym mit dem Begriff "Kreatives Denken".

Auch durch die Veröffentlichungen anderer Autoren, wie z.B. Michael Mikalko, Tony Buzan et al, konnte das kreative Denken Einzug in viele Organisationen halten, sei es als Teil des Ethos in den Bereichen Entwicklung und Innovation oder aber im Rahmen von Mitarbeiterschulungen und Beratungen.

Das Internet bietet selbstverständlich Zugang zu unzähligen Artikeln und Materialien - großartige Möglichkeiten für jeden aufstrebenden kreativen Denker!

Will man dem vierstufigen Prozess folgen, kreative Probleme definieren, Ideen entwickeln, diese auswählen und schließlich umsetzen - dann kann kreatives Denken ein wirklich starker Mittler für einen positiven Wandel sein, der wiederum per Definition meist sehr innovativ ist.

Das Projekt "Creative Thinking in Literacy & Language Skills" verfolgt in diesen beiden Bildungsbereichen ähnliche Ansätze, die den Mitarbeitern nicht nur zeigen, wie sie kreatives Denken anwenden können, sondern sie auch schulen, dieses Thema anderen zu vermitteln.

Damit soll die größtmögliche Verbreitung der Grundsätze und Methoden gewährleistet sein, um so für den "kreativen Geist" bei Lehrkräften und Lernenden zu werben.

Ein wesentliches Projektziel ist es, die Lernerfahrungen durch formale Ansätze kreativen Denkens positiv zu beeinflussen.

* Im Zusammenhang mit kreativem Denken wird unter „Problem“ eine Situation verstanden, die man mit der Schaffung neuer und/oder alternativer Ideen ändern möchte. Es hat also in diesem Zusammenhang keine negative Bedeutung.